GELITA hat ein funktionelles Protein entwickelt, das die metallverarbeitende Industrie revolutioniert. Mit seiner neuesten Erfindung NOVOTEC® CL 800 ermöglicht GELITA die Herstellung von wassermischbaren synthetischen und halbsynthetischen Metallbearbeitungsflüssigkeiten mit kombinierten Vorteilen, die bisher unvereinbar schienen: Kühlleistung, Schmierleistung und Hautverträglichkeit.
In der metallverarbeitenden Industrie sind Kühlschmierstoffe unverzichtbar, um Werkstücke und Anlagen beim Drehen, Bohren, Fräsen oder Schleifen vor abrasivem Verschleiß und Überhitzung zu schützen. Herkömmliche Kühlschmierstoffe sind im Allgemeinen Öl-in-Wasser-Emulsionen, bei denen das Öl zur Schmierung und das Wasser zur Kühlung verwendet wird. Leider leitet das Öl keine Wärme ab, so dass die Wärme nicht effektiv vom Werkstück abtransportiert werden kann. Außerdem kann bei der Metallbearbeitung ein gesundheitsschädlicher Ölnebel entstehen. Auch die Entsorgung des Kühlschmierstoffs ist teuer. Und aufgrund der Knappheit erdölbasierter Rohstoffe unterliegen sie schwankenden Preissteigerungen.
Verbessertes Kühlen und Schmieren mit funktionellen Proteinen
Weltweit werden jährlich Tausende von Tonnen metallverarbeitender Schmierstoffkonzentrate verbraucht. GELITA-Forscher haben in Zusammenarbeit mit einem namhaften Automobilzulieferer das innovative Flüssigkonzentrat NOVOTEC® CL 800 auf Proteinbasis entwickelt, einen Inhaltsstoff für eine neue Generation von ölfreien Kühlschmierstoffen.
"Metallbearbeitungsflüssigkeiten auf Basis dieses funktionellen Proteins sehen aus wie Wasser, sind leistungsfähiger als Öl und kühlen deutlich besser als mineralölbasierte Produkte, da sie Wasser an die Oberfläche ziehen, anstatt es wie Öl abzustoßen", erklärt Dr. Matthias Reihmann, Head of Market Management Pharma & Consumer Health EMEIA and Head of Global Sales Industry Applications. Dies wurde durch Abrasionsverschleißtests (sog. Reichert-Test), Klopfdrehmomentmessungen und Oberflächenanalysen von bearbeiteten Aluminiumkolben unter Laborbedingungen nachgewiesen. Ein zusätzlicher 15-monatiger Feldtest einer Referenzrezeptur bestätigte die Routineleistung und Alterungsstabilität. Bei der Entwicklung dieser Referenzformulierung arbeitete GELITA mit der Business Unit Rhein Chemie Additives von LANXESS zusammen, einem Experten auf dem Gebiet der Hochleistungsadditive für Schmierstoffe.
Verbesserte Oberflächenqualität:
Metallbearbeitungsflüssigkeiten auf Basis von NOVOTEC® CL 800 haben noch einen weiteren Vorteil: Sie hinterlassen keine unerwünschten Rückstände auf Werkstücken, Werkzeugen oder Spänen. So können bearbeitete Teile oft ohne weitere intensive Reinigung für die weitere Produktion, wie Kleben, Schweißen, Lackieren oder Beschichten, verwendet werden. Kundenerfahrungen zeigen, dass der Verbrauch von Kühlschmierstoffen mit NOVOTEC® CL 800 aufgrund des besseren Kühl- und Benetzungsverhaltens der proteinbasierten Flüssigkeiten um bis zu 40% reduziert werden kann. Die Restflocken können in nahezu trockener Form aufgefangen und ohne Ölnebelabscheidung weiterverarbeitet werden, was die Kosten senkt und die Produktionseffizienz erhöht.
Vorteile für Mensch und Maschine
Zu den ersten Formulierern, die NOVOTEC® CL800 einsetzten, gehörte die Chemische Werke Kluthe GmbH in Deutschland. Ihr auf NOVOTEC® CL800 basierendes Produkt Hakuform A805 wird bereits von mehreren größeren Kunden in Deutschland eingesetzt, z.B. von der Heidelberger Druckmaschinen AG, wo das Produkt seit Mitte 2015 im technischen Schulungszentrum eingesetzt wird. Neben technischen Verbesserungen wie einer erhöhten Standzeit der Werkzeuge und einer breiten Eignung für verschiedene Werkstoffe (z.B. Stahl, Aluminium und Verbundwerkstoffe) berichten viele Anwender von einer deutlich verbesserten Hautverträglichkeit, auch im Vergleich zu vollsynthetischen Kühlschmierstoffen. Christian Beck, Leiter des Ausbildungszentrums für technische Berufe. "Wir haben Hakuform A 805 zum Fräsen und Drehen eingesetzt. Wichtig war für uns, dass der Kühlschmierstoff für verschiedene Bearbeitungen und Materialien eingesetzt werden kann. Wir bearbeiten fast täglich unterschiedliche Materialien wie Stahl, Aluminium oder Verbundwerkstoffe. Darüber hinaus lag unser Augenmerk auf der Lebensdauer der Werkzeuge und der Hautverträglichkeit. Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden. Im Vergleich zu früher, wo Hautreizungen durchaus ein Thema waren, konnten wir bisher keinen einzigen Fall von Hautunverträglichkeit bei einem unserer Auszubildenden feststellen. Es gibt auch keine Gerüche. Darüber hinaus ist das neue Kühlschmiermittel sehr stabil und benötigt aufgrund seiner Stabilität weniger Pflege."